Hallo zusammen und liebe Grüße zum 1. Advent.
Bei euch brennt vermutlich schon das erste Lichtlein. Bei mir ist es dieses Jahr nicht ganz so weihnachtlich. Hab ein bisschen Tannengrün mit roter Schleife, aber das war´s. Konnte ja nichts mitnehmen im Rucksack und hier noch großartig was kaufen für 18 Tage lohnt auch nicht.
Leider ist zu allem Überfluss der ohnehin schon reduzierte Plätzchenplan ins Wasser gefallen. Bzw. habe ich ihn aufgegeben, nachdem schon die Kakaokugeln nix geworden sind. Lag nicht mal unbedingt daran, dass sie auseinandergelaufen sind, trotz Margarine statt Butter. Aber schon der Teig hat nicht geschmeckt und eigentlich muss ich mich sonst echt zurückhalten, damit es einige Kugeln überhaupt noch auf´s Backblech schaffen. Die Fehlerquellen sind vielfältig. Obwohl ich extra Backkakao gekauft hatte, entspricht der in seiner Farbe und Konsistenz nicht dem deutsche Pendant. Auch wenn man damit so klassisch Kakao macht, schmeckt das nicht ganz so lecker. Dann wäre da die Stärke... es gibt hier irgendwie nur Maisstärke und keine Weizen- und/oder Kartoffelstärke. Aber ich nehme mal nicht an, dass es daran gelegen hat. Die Margarine wird hingegen ihren Teil dazu beigetragen haben, denn sie hat einen untypischen Eigengeschmack, deutlich salziger. Dafür läuft, während ich den Post hier schreibe, Bachs Weihnachtsoratorium. Also, ein bisschen ist es dann doch wie sonst ;). Außerdem habe ich im Supermarkt deutsche Lebkuche und (wenigstens) Marzipanstollen gefunden. Das Adventsvesper ist also gerettet.
Letzten Donnerstag, am 28.11., war hier ja Feiertag: Thanksgiving. Für die Amerikaner ein ziemlich bedeutender Feiertag. Während sonst doch eigentlich immer alle Geschäfte offen sind, war an Thanksgiving wirklich tote Hose, auch die Straßen waren mal leer. Sehr angenehm. Ich war zu Paulin und Cody eingeladen und zusammen mit deren befreundeten Nachbarn haben wir Thanksgiving gefeiert. Klassisch mit saftigem Truthahn, pork roast (also Schweinebraten), Stampfkartoffeln, Mais, Cranberry Gelee und Apple Pie. War ein sehr schöner Abend, mit vielfältigen und anregenden Diskussionen. Da konnte ich auch mal ein bisschen mein Englisch üben, das über das Laborvokabular hinausgeht. Ich mein, im Labor spricht man halt doch meistens über dasselbe bzw. über vertraute Themen des wissenschaftlichen Alltags. Aber mal über wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Dinge zu diskutieren ist einfach nochmal was anderes und kommt etwas zu kurz.
Ja, ansonsten ist hier echt Endspurt angesagt. Gerade bereite ich noch eine Präsentation vor, denn Dienstag werde ich meinen "Abschlussvortrag" halten. Mal sehen, wieviel ich danach im Labor noch schaffe, ist ja nicht mehr viel Zeit. Ein paar Experimante habe ich aber schon noch vor, deswegen muss jetzt alles klappen.
So, das wär´s erstmal für heute.
Bis bald,
Euer Stefan
Sonntag, 1. Dezember 2013
Sonntag, 10. November 2013
Elefant, Tiger und Co.
Das Wochenende nach Miras Rückflug hab ich mir die volle Dröhnung Tier gegeben.
Samstag bin ich mit dem Rad zum Franklin Park Zoo gefahren. Der liegt im Süden Bostons, man kommt mit dem Rad relativ gut hin und er ist deutlich näher als der Stone Zoo. Außerdem hat es nicht geregnet, alles in allem ein angenehmerer Ausflug. Der Zoo selbst war auch wieder eher klein, außerdem gab es keine Elefanten, was definitiv immer ein Minuspunkt ist. Nur einige wenige Gehege waren so, wie wir es von modernen deutsches Zoos kennen: freier Blick auf Tiere in weitläufigen, naturnahen Anlagen, ohne Zäune, sondern eher mit Wassergräben und großen Glasfronten. Generell gibt es hier noch viele Gehege, die je nach Größe und Gemüt der Bewohner, mit Maschendraht oder massiven Metallstangen eingefasst sind. Das trübt den Blick und macht manchmal einen recht trostlosen Eindruck. Aber wie gesagt, es hab auch positive Beispiele. Die Gorillas hatten eine Anlage ähnlich wie im Pongoland in Leipzig (wer noch nicht da war, hat was verpasst) und bei den Tigern störten eher die amerikanischen Mütter, die ihre drei- und vierjährigen Kinder noch im Kinderwagen durch den Zoo karrten. Auch hatte ich den Eindruck, dass nicht die Tiere die Hauptattraktion im Zoo waren, sondern der große Spielplatz in der Mitte. Eigentlich hatte man den gesamten Zoo für sich und Ruhe, nur an drei Plätzen war war los: vor dem Löwengehege, bei den Tigern und eben auf dem Spielplatz. Naja, war trotzdem ein schöner Tag.
Am Sonntag habe ich dem New England Aquarium einen Besuch abgestattet und mir gleich das Kombiticket für die Walbeobachtung geholt. Das hab ich noch nie gemacht, und die Gelegenheit war günstig. Das Ticket ging auch so einigermaßen, für beides muss man als Erwachsener umgerechnet 44 Euro auf den Tisch legen, Familienkarten gibt es - wie meistens in den Vereinigten Staaten - nicht. Nur mal so zum Vergleich: der Einzeleintritt kostet etwa 18 Euro, im Leipziger Zoo sind es im Sommer hingegen 17 Euro, und da hat man neben einem recht großen Aquarienkomplex auch noch den ganzen restlichen und überaus schönen zoologischen Garten.
Das Aquarium war aber trotzdem sehr schön und auf jeden Fall empfehlenswert. Schon außen im Kassenbereich gibt es ein Robbenbecken als Publikumsmagnet, was sicher hilft, dass sich viele Eltern von ihren Kindern überreden lassen, auch rein zu gehen. Das Aquarium hat verschiedene Themenbereiche, die um das zentrale zylindrische Riffbecken angeordnet sind. Außerdem gibt es ein Streichelbecken mit Rochen, vier verschiedene Pinguinarten (nur die kleineren aus den (sub)tropischen Regionen) und Seelöwen. Zwei Stunden kann man schon im Aquarium verbringen und sollte man einkalkulieren, wenn man danach noch die Whale Watching Tour plant. Wie scheinbar überall hier gibt es auch ein IMAX, in dem verschiedene Filme laufen... naja, ich glaube, das kann man sich sparen.
So wie ich das gesehen habe, gibt es verschiedene Anbieter von Walbeobachtungen in Boston, preislich nehmen sie sich nichts. Da das Aquarium halt diese Kombitickets anbietet, lag es auf der Hand, das auch in Anspruch zu nehmen. Bei herrlichstem Sonnenschein ging es in ca 90 Minuten raus auf die Stellwagen-Bank. Das ist ein nahrungsreiches Unterwasserplateau, wo oft Wale und Delfine gesichtet werden. Trotz einigen Suchens und Wartens war uns das Glück nicht hold, was die ganz großen Meeressäuger anbelangt. Dafür haben wir eine Gruppe Delfine gesehen und sind denen eine Weile gefolgt. Der Kapitän achtete dabei immer auf genügend Abstand zu den Tieren und wenn die sich entschieden, unter dem Boot hinwegzuschwimmen, wurden auch die Maschinen ganz abgestellt. Auch wurde darauf geachtet, dass beide Bootsseiten mal in gute Foto-Position gebracht wurden, wobei eigentlich immer alle Passagiere auf die Bordseite strömten, von der man die Tiere sehen konnte. Man will schließlich immer was sehen und jede Menge gute Fotos machen.
Insgesamt dauerte der Trip ca 5 Stunden und wenn man keine großen Wale zu Gesicht bekommt, erhält man einen Gutschein, den man gegen eine neue Tour eintauschen kann. Das hilft Tagesgästen natürlich wenig, aber für mich hat es sich natürlich gelohnt. Ich sah mich schon bis Saisonende jedes Wochenende auf´s Meer fahren =). Hauptsaison ist so Mitte/Ende Juni - Juli, das sollte man vielleicht berücksichtigen, wenn man nur kurz in Boston ist und sich mit dem Gedanken trägt, so eine Whale Watching Tour zu machen. Im Herbst wandern dann die Wale wieder aus dem Norden in die Karibik, sodass man auch da immer noch die Chance hat, Wale zu sichten. Man braucht aber immer Glück, egal ob im Sommer oder im Herbst. Und es kann auch sein, dass auf einer Tour morgens sieben Wale gesehen werden und nachmittags nicht ein einziger - oder andersherum. Wenn man ne Garantie haben will, muss man schon auf den Walbeobachtungsbooten arbeiten, als Ferien- oder Wochenendjob. Der Kapitän wurde bei der Suche immer von zwei jungen Leuten unterstützt, ich nehm an, das waren entweder Studenten entsprechender Fachrichtungen oder vielleicht auch Abiturienten. Die haben halt ein bisschen was über die Wale, deren Verhalten etc erzählt, mit dem Fernglas Ausschau gehalten und im Fall der Fälle mit ner guten Kamera auch Fotos gemacht... diese können dann benutzt werden, um Anhand von charakteristischen Merkmalen wie Färbungsmuster oder Flossenform Bewegungsprofile der Wale zu erstellen. Da Wale keine Smartphones benutzen, ist das deutlich schwieriger als bei unserer Species.
Eine Woche später hatte ich dann Glück. Ein Finnwal und zwei Buckelwale! Das war schon echt spannend und toll! Leider war die Zeit bei den Walen viel zu kurz, nach einer Stunde mussten wir wieder zurück. Und die Wale bleiben ja auch nicht die ganze Zeit an der Oberfläche im Modell-Pose, sondern man muss immer abwarten, wo sie wieder auftauchen um ihnen dann langsam hinterher fahren zu können. Kaum ist man dann mit dem Boot wieder in der Nähe, hat vielleicht einen Blick auf die grauschwarzen Rücken erhascht und die Kamera in Position gebracht (Fokus ok, keine Mützen, Schultern und Haare drauf), tauchen die Biester schon wieder ab und man versucht verzweifelt den richtigen Moment zu erwischen, um die Schwanzflosse toll und bilderbuchmäßig draufzukriegen. Wenn man nicht gerade ne Spiegelreflex mit 20 Bildern/Sekunde und Maschinengewehrauslöser hat, ist das ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Aber man soll ja eigentlich eh den Moment genießen, mit eigenen Augen, und die Welt nicht nur durch den Kamera-Sucher oder durch ein 3''-Display auf- und wahrnehmen.
Bis bald, ihr Lieben.
Und noch zwei kurze Video-Sequenzen:
Samstag bin ich mit dem Rad zum Franklin Park Zoo gefahren. Der liegt im Süden Bostons, man kommt mit dem Rad relativ gut hin und er ist deutlich näher als der Stone Zoo. Außerdem hat es nicht geregnet, alles in allem ein angenehmerer Ausflug. Der Zoo selbst war auch wieder eher klein, außerdem gab es keine Elefanten, was definitiv immer ein Minuspunkt ist. Nur einige wenige Gehege waren so, wie wir es von modernen deutsches Zoos kennen: freier Blick auf Tiere in weitläufigen, naturnahen Anlagen, ohne Zäune, sondern eher mit Wassergräben und großen Glasfronten. Generell gibt es hier noch viele Gehege, die je nach Größe und Gemüt der Bewohner, mit Maschendraht oder massiven Metallstangen eingefasst sind. Das trübt den Blick und macht manchmal einen recht trostlosen Eindruck. Aber wie gesagt, es hab auch positive Beispiele. Die Gorillas hatten eine Anlage ähnlich wie im Pongoland in Leipzig (wer noch nicht da war, hat was verpasst) und bei den Tigern störten eher die amerikanischen Mütter, die ihre drei- und vierjährigen Kinder noch im Kinderwagen durch den Zoo karrten. Auch hatte ich den Eindruck, dass nicht die Tiere die Hauptattraktion im Zoo waren, sondern der große Spielplatz in der Mitte. Eigentlich hatte man den gesamten Zoo für sich und Ruhe, nur an drei Plätzen war war los: vor dem Löwengehege, bei den Tigern und eben auf dem Spielplatz. Naja, war trotzdem ein schöner Tag.
Am Sonntag habe ich dem New England Aquarium einen Besuch abgestattet und mir gleich das Kombiticket für die Walbeobachtung geholt. Das hab ich noch nie gemacht, und die Gelegenheit war günstig. Das Ticket ging auch so einigermaßen, für beides muss man als Erwachsener umgerechnet 44 Euro auf den Tisch legen, Familienkarten gibt es - wie meistens in den Vereinigten Staaten - nicht. Nur mal so zum Vergleich: der Einzeleintritt kostet etwa 18 Euro, im Leipziger Zoo sind es im Sommer hingegen 17 Euro, und da hat man neben einem recht großen Aquarienkomplex auch noch den ganzen restlichen und überaus schönen zoologischen Garten.
Das Aquarium war aber trotzdem sehr schön und auf jeden Fall empfehlenswert. Schon außen im Kassenbereich gibt es ein Robbenbecken als Publikumsmagnet, was sicher hilft, dass sich viele Eltern von ihren Kindern überreden lassen, auch rein zu gehen. Das Aquarium hat verschiedene Themenbereiche, die um das zentrale zylindrische Riffbecken angeordnet sind. Außerdem gibt es ein Streichelbecken mit Rochen, vier verschiedene Pinguinarten (nur die kleineren aus den (sub)tropischen Regionen) und Seelöwen. Zwei Stunden kann man schon im Aquarium verbringen und sollte man einkalkulieren, wenn man danach noch die Whale Watching Tour plant. Wie scheinbar überall hier gibt es auch ein IMAX, in dem verschiedene Filme laufen... naja, ich glaube, das kann man sich sparen.
So wie ich das gesehen habe, gibt es verschiedene Anbieter von Walbeobachtungen in Boston, preislich nehmen sie sich nichts. Da das Aquarium halt diese Kombitickets anbietet, lag es auf der Hand, das auch in Anspruch zu nehmen. Bei herrlichstem Sonnenschein ging es in ca 90 Minuten raus auf die Stellwagen-Bank. Das ist ein nahrungsreiches Unterwasserplateau, wo oft Wale und Delfine gesichtet werden. Trotz einigen Suchens und Wartens war uns das Glück nicht hold, was die ganz großen Meeressäuger anbelangt. Dafür haben wir eine Gruppe Delfine gesehen und sind denen eine Weile gefolgt. Der Kapitän achtete dabei immer auf genügend Abstand zu den Tieren und wenn die sich entschieden, unter dem Boot hinwegzuschwimmen, wurden auch die Maschinen ganz abgestellt. Auch wurde darauf geachtet, dass beide Bootsseiten mal in gute Foto-Position gebracht wurden, wobei eigentlich immer alle Passagiere auf die Bordseite strömten, von der man die Tiere sehen konnte. Man will schließlich immer was sehen und jede Menge gute Fotos machen.
Insgesamt dauerte der Trip ca 5 Stunden und wenn man keine großen Wale zu Gesicht bekommt, erhält man einen Gutschein, den man gegen eine neue Tour eintauschen kann. Das hilft Tagesgästen natürlich wenig, aber für mich hat es sich natürlich gelohnt. Ich sah mich schon bis Saisonende jedes Wochenende auf´s Meer fahren =). Hauptsaison ist so Mitte/Ende Juni - Juli, das sollte man vielleicht berücksichtigen, wenn man nur kurz in Boston ist und sich mit dem Gedanken trägt, so eine Whale Watching Tour zu machen. Im Herbst wandern dann die Wale wieder aus dem Norden in die Karibik, sodass man auch da immer noch die Chance hat, Wale zu sichten. Man braucht aber immer Glück, egal ob im Sommer oder im Herbst. Und es kann auch sein, dass auf einer Tour morgens sieben Wale gesehen werden und nachmittags nicht ein einziger - oder andersherum. Wenn man ne Garantie haben will, muss man schon auf den Walbeobachtungsbooten arbeiten, als Ferien- oder Wochenendjob. Der Kapitän wurde bei der Suche immer von zwei jungen Leuten unterstützt, ich nehm an, das waren entweder Studenten entsprechender Fachrichtungen oder vielleicht auch Abiturienten. Die haben halt ein bisschen was über die Wale, deren Verhalten etc erzählt, mit dem Fernglas Ausschau gehalten und im Fall der Fälle mit ner guten Kamera auch Fotos gemacht... diese können dann benutzt werden, um Anhand von charakteristischen Merkmalen wie Färbungsmuster oder Flossenform Bewegungsprofile der Wale zu erstellen. Da Wale keine Smartphones benutzen, ist das deutlich schwieriger als bei unserer Species.
Eine Woche später hatte ich dann Glück. Ein Finnwal und zwei Buckelwale! Das war schon echt spannend und toll! Leider war die Zeit bei den Walen viel zu kurz, nach einer Stunde mussten wir wieder zurück. Und die Wale bleiben ja auch nicht die ganze Zeit an der Oberfläche im Modell-Pose, sondern man muss immer abwarten, wo sie wieder auftauchen um ihnen dann langsam hinterher fahren zu können. Kaum ist man dann mit dem Boot wieder in der Nähe, hat vielleicht einen Blick auf die grauschwarzen Rücken erhascht und die Kamera in Position gebracht (Fokus ok, keine Mützen, Schultern und Haare drauf), tauchen die Biester schon wieder ab und man versucht verzweifelt den richtigen Moment zu erwischen, um die Schwanzflosse toll und bilderbuchmäßig draufzukriegen. Wenn man nicht gerade ne Spiegelreflex mit 20 Bildern/Sekunde und Maschinengewehrauslöser hat, ist das ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Aber man soll ja eigentlich eh den Moment genießen, mit eigenen Augen, und die Welt nicht nur durch den Kamera-Sucher oder durch ein 3''-Display auf- und wahrnehmen.
Bis bald, ihr Lieben.
Gruppe atlantischer Weißseitendelfine |
ein Finnwal |
Buckelwal beim Ausatmen |
im Gegensatz zu Finnwalen tauchen Buckelwale so ab, dass man die Schwanzflosse sehen kann |
Und noch zwei kurze Video-Sequenzen:
Donnerstag, 31. Oktober 2013
zurück in Boston
Ich hoffe, ihr hatten alle einen erholsamen Feiertag (Reformationstag) oder erholt euch gerade an einem solchen (Allerheiligen). Ich muss noch bis Ende November warten, dann ist Thanks Giving.
Miras zweite Woche hier verging viel zu schnell.
Da ich arbeiten musste, hatten wir nur die Abende. Dafür hat sich Mira tagsüber ein paar Mal mit Paulin getroffen, die sie ja vom Labor kennt. Einen Abend waren wir mit ein paar Leuten vom Labor was trinken, einen anderen sind wir zum alten Harvard Campus und haben uns die typisch roten Backsteinhäuser der Undergraduates angeschaut. Nur in die "Aula", in die Memorial Hall, sind wir nicht reingekommen, da Mira keinen Harvard-Ausweis hat. Das muss ich bei Gelegenheit also noch nachholen. Wirklich schön am Campus sind die kurzen Wege zwischen den Wohnheimen auf dem alten Campus und den Instituten drum herum. Lediglich die Medical School wurde in die Longwood Area ausgelagert als vor ein paar Jahrzehnten die ganzen Klinikkomplexe entstanden. Besser für mich, denn das ist schneller mit dem Rad zu erreichen.
Am Samstag nach New York sind wir mit Paulin, Cody und Kiwi ans Cape Cod gefahren. Mit dem Auto und v.a. ohne Unfall (man erinnere sich an die Busfahrt^^) geht das auch recht fix. Das Wetter war herrlich, Sonne, ein bisschen Wind, aber warm. Wir waren diesmal ganz an der Ostküste. Das Auto haben wir eine gute halbe Stunde Fußmarsch entfernt vom Strand geparkt und sind dann gelaufen. Kiwi fand den Sand und die Wellen super und war als einzige von uns allen im Wasser. Das war nämlich nicht mehr wirklich warm und außerdem gab es Hai-Warnungen. Schon am Strandzugang hing ein großes Schild, dass man sich v.a. von Robben fernhalten soll, um vom Weißen Hai nicht mit Beute verwechselt zu werden. Zunächst sahen wir auch einige Robben im Wasser. An den Strand haben die sich nicht getraut, da waren dann doch zu viele Menschen. Sie hielten sich lieber so 50m entfernt in der Brandung auf und beäugten die Strandgäste neugierig. Und einige Zeit später haben wir tatsächlich eine dreieckige Rückenflosse durch´s Wasser pflügen sehen. Und zwar stetig ohne auf- und abzutauchen, wie es für Delphine typisch wäre. Zudem sehr schnell und die Robben waren auf einmal weg. Natürlich war danach die Lust auf eine Runde Schwimmen im Meer noch geringer ;). Ob es nun tatsächlich ein Weißer Hai war, konnten wir nicht sagen. Aber recht wahrscheinlich ist es schon, da deren Population am Cape Cod aufgrund des reichen Angebots an Robben in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Der Strand war echt schön mit feinem weißen Sand, und die meterhohen Wellen waren toll zum Angucken . Aber auch hier, wie schon an der Ostseite von Nantucket, eben wegen der gewaltigen Brandung und da es schnell tief reingeht, eher etwas für Surfer und kaum kleinkindtauglich. Für Familien ist wohl eher die windabgewandte, zum Festland zeigende Westküste vom Cape geeignet. Da gibt es auch keine Haie. Glaub ich zumindest =D.
Abends haben wir dann in Paulins Geburtstag reingefeiert, mit Burger, Bier, Caipis und Torte. Übernachten konnten wir dort, eine Bekannte von Paulin und Cody hat uns sogar ihre Wohnung zur Verfügung gestellt, da sie nicht da war. Am nächsten Morgen gönnten wir uns ein amerikanisches Frühstück mit Rührei und Beacon bevor uns Cody zum Bahnhof gebracht hat.
Den Sonntagnachmittag verbrachten wir dann nochmal mit Shoppen. Mira brauchte noch ein paar Sachen und ich hab dann auch noch etwas gefunden. Klamotten sind echt günstig hier!
An Miras letztem Abend, Dienstag, waren wir abends noch im "Top of the Hub" essen. Das ist ein Restaurant im höchsten Gebäude von Boston, dem Prudential Center. Hat uns sehr an den Uni-Riesen in Leipzig erinnert. Für die Höhe und die Aussicht waren die Preise aber durchaus erschwinglich und außerdem war die Atmosphäre sehr nett. Und so gönnten wir uns ein leckeres und optisch tolles Drei-Gänge-Menü, dazu Wein und zum Abschluss ein paar Cocktails. Dazu gab es Jazz von einer Live-Band und einen schönen Sonnenuntergang.
Mittwoch hatte ich mir freigenommen, obwohl Miras Flug erst abends ging. Durch die ganzen Einkäufe ging der Koffer kaum zu - wir hatten schon von vorn herein Übergepäck eingeplant. Für 50 € darf man 32 statt 23 kg im Koffer haben, womit man günstiger fährt als mit einem zweiten Gepäckstück, zumindest bei British Airways. Am Flughafen ging der Koffer dann trotz seiner 33kg durch die Kontrolle. Im Zweifelsfall hätte aber auch noch etwas ins Handgepäck gepasst. Naja, und dann war Mira auch leider schon wieder weg. Zweieinhalb Wochen vergangen wie im Flug.
Sooo, Schluss für heute.
Liebe Grüße und bis bald.
PS: habt ihr Montag "Blutgeld" auf ZDF geschaut? Falls nicht, noch ist der Film in der Mediathek (http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1958422/%22Blutgeld%22). Anschauen lohnt sich. Es geht um drei Brüder, alle Bluter, die in den 80ern mit einem HIV-verseuchten Blutgerinnungsmedikament behandelt wurden. Neben Contergan vermutlich der größte Gesundheitsskandal in der deutschen Geschichte. Nach einer wahren Begebenheit.
Miras zweite Woche hier verging viel zu schnell.
Da ich arbeiten musste, hatten wir nur die Abende. Dafür hat sich Mira tagsüber ein paar Mal mit Paulin getroffen, die sie ja vom Labor kennt. Einen Abend waren wir mit ein paar Leuten vom Labor was trinken, einen anderen sind wir zum alten Harvard Campus und haben uns die typisch roten Backsteinhäuser der Undergraduates angeschaut. Nur in die "Aula", in die Memorial Hall, sind wir nicht reingekommen, da Mira keinen Harvard-Ausweis hat. Das muss ich bei Gelegenheit also noch nachholen. Wirklich schön am Campus sind die kurzen Wege zwischen den Wohnheimen auf dem alten Campus und den Instituten drum herum. Lediglich die Medical School wurde in die Longwood Area ausgelagert als vor ein paar Jahrzehnten die ganzen Klinikkomplexe entstanden. Besser für mich, denn das ist schneller mit dem Rad zu erreichen.
Am Samstag nach New York sind wir mit Paulin, Cody und Kiwi ans Cape Cod gefahren. Mit dem Auto und v.a. ohne Unfall (man erinnere sich an die Busfahrt^^) geht das auch recht fix. Das Wetter war herrlich, Sonne, ein bisschen Wind, aber warm. Wir waren diesmal ganz an der Ostküste. Das Auto haben wir eine gute halbe Stunde Fußmarsch entfernt vom Strand geparkt und sind dann gelaufen. Kiwi fand den Sand und die Wellen super und war als einzige von uns allen im Wasser. Das war nämlich nicht mehr wirklich warm und außerdem gab es Hai-Warnungen. Schon am Strandzugang hing ein großes Schild, dass man sich v.a. von Robben fernhalten soll, um vom Weißen Hai nicht mit Beute verwechselt zu werden. Zunächst sahen wir auch einige Robben im Wasser. An den Strand haben die sich nicht getraut, da waren dann doch zu viele Menschen. Sie hielten sich lieber so 50m entfernt in der Brandung auf und beäugten die Strandgäste neugierig. Und einige Zeit später haben wir tatsächlich eine dreieckige Rückenflosse durch´s Wasser pflügen sehen. Und zwar stetig ohne auf- und abzutauchen, wie es für Delphine typisch wäre. Zudem sehr schnell und die Robben waren auf einmal weg. Natürlich war danach die Lust auf eine Runde Schwimmen im Meer noch geringer ;). Ob es nun tatsächlich ein Weißer Hai war, konnten wir nicht sagen. Aber recht wahrscheinlich ist es schon, da deren Population am Cape Cod aufgrund des reichen Angebots an Robben in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Der Strand war echt schön mit feinem weißen Sand, und die meterhohen Wellen waren toll zum Angucken . Aber auch hier, wie schon an der Ostseite von Nantucket, eben wegen der gewaltigen Brandung und da es schnell tief reingeht, eher etwas für Surfer und kaum kleinkindtauglich. Für Familien ist wohl eher die windabgewandte, zum Festland zeigende Westküste vom Cape geeignet. Da gibt es auch keine Haie. Glaub ich zumindest =D.
Abends haben wir dann in Paulins Geburtstag reingefeiert, mit Burger, Bier, Caipis und Torte. Übernachten konnten wir dort, eine Bekannte von Paulin und Cody hat uns sogar ihre Wohnung zur Verfügung gestellt, da sie nicht da war. Am nächsten Morgen gönnten wir uns ein amerikanisches Frühstück mit Rührei und Beacon bevor uns Cody zum Bahnhof gebracht hat.
Den Sonntagnachmittag verbrachten wir dann nochmal mit Shoppen. Mira brauchte noch ein paar Sachen und ich hab dann auch noch etwas gefunden. Klamotten sind echt günstig hier!
An Miras letztem Abend, Dienstag, waren wir abends noch im "Top of the Hub" essen. Das ist ein Restaurant im höchsten Gebäude von Boston, dem Prudential Center. Hat uns sehr an den Uni-Riesen in Leipzig erinnert. Für die Höhe und die Aussicht waren die Preise aber durchaus erschwinglich und außerdem war die Atmosphäre sehr nett. Und so gönnten wir uns ein leckeres und optisch tolles Drei-Gänge-Menü, dazu Wein und zum Abschluss ein paar Cocktails. Dazu gab es Jazz von einer Live-Band und einen schönen Sonnenuntergang.
Mittwoch hatte ich mir freigenommen, obwohl Miras Flug erst abends ging. Durch die ganzen Einkäufe ging der Koffer kaum zu - wir hatten schon von vorn herein Übergepäck eingeplant. Für 50 € darf man 32 statt 23 kg im Koffer haben, womit man günstiger fährt als mit einem zweiten Gepäckstück, zumindest bei British Airways. Am Flughafen ging der Koffer dann trotz seiner 33kg durch die Kontrolle. Im Zweifelsfall hätte aber auch noch etwas ins Handgepäck gepasst. Naja, und dann war Mira auch leider schon wieder weg. Zweieinhalb Wochen vergangen wie im Flug.
Sooo, Schluss für heute.
Liebe Grüße und bis bald.
John Harvard Statue |
Harvard Housing |
Memorial Hall |
Aula, Konzertsaal und Mensa in einem |
das Schild spricht für sich |
Cody (l) und Kiwi (r) |
Robbe = Haifischfutter |
Haiflosse |
Kiwi muss/will trotzdem ins Wasser |
schöner Sandstrand |
PS: habt ihr Montag "Blutgeld" auf ZDF geschaut? Falls nicht, noch ist der Film in der Mediathek (http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1958422/%22Blutgeld%22). Anschauen lohnt sich. Es geht um drei Brüder, alle Bluter, die in den 80ern mit einem HIV-verseuchten Blutgerinnungsmedikament behandelt wurden. Neben Contergan vermutlich der größte Gesundheitsskandal in der deutschen Geschichte. Nach einer wahren Begebenheit.
Sonntag, 27. Oktober 2013
New York - Teil 4
Ehm ja, wird Zeit, dass wir New York verlassen!
Am letzten Tag wurde die Lobby des Hotels leider von einer Filmcrew blockiert, weswegen das Frühstück etwas ungemütlich war. Nach dem Check-out sind wir nochmal zum Rockefeller-Center gefahren. Daneben gab es nämlich einen Lego-Laden, den wir uns anschauen wollten. Am Abend zuvor hatte der nämlich schon geschlossen. Anschließend wollten wir mit dem Bus zum Intrepid Sea, Air and Space Museum. Das war allerdings eine schlechte Idee. Im größeren Umkreis um den Times Square verzichtet man am besten auf Busse. Entweder man nimmt die U-Bahn, und wenn das nicht geht, läuft man besser. Allemal schneller und angenehmer als sich im vollen, stickigen Bus in der Blechschlange schrittweise vorwärts zu quälen.
Die Intrepid ist ein Flugzeugträger, auf dem verschiedene Flugzeuge und Hubschrauber ausgestellt sind. Außerdem kann man ein U-Boot besichtigen und einen Blick auf eine Concord werfen (reingehen allerdings nur im Rahmen einer Führung, warum auch immer). Auf dem Flugzeugträger kann man die Brücke und die Kabinen besichtigen, auf dem Hangardeck sind Exponate zur Geschichte des Trägers usw. ausgestellt, außerdem ein Lego-Modell (ziemlich cool!). Auf dem Flugdeck befindet sich außerdem in einem gesonderten Zelt das "Enterprise"-Space Shuttle. Kostet extra, aber wenn man da schon hingeht, dann sollte man sich das nicht entgehen lassen. Man kann das Shuttle aber nur von außen betrachten, rein kommt man nicht, was etwas schade ist. Rundherum sind ein paar Tafeln, die über das US-Shuttle Programm informieren, also welche Space Shuttles es gibt, wie alt sie sind, wie viele Missionen sie geflogen haben usw. Man kann auch ein paar Alltagsgegenstände oder -anwendungen sehen, die erst bzw. entscheident durch die Forschung im Rahmen des Raumfahrtprogrammes möglich geworden sind.
Dann hieß es langsam Abschied nehmen von New York. Am Port Authority Bus Terminal erwartete uns aber reines Chaos. Wir waren wieder mit genügend Zeitpuffer da, denn wir hatten noch nicht ganz raus, dass die Ticket-Nummer tatsächlich die Boarding-Reihenfolge für den angegebenen Bus ist (zumindest auf den Express-Linien hat man also dann wirklich nen Platz sicher). Als wir dann aber 18:15 Uhr an der Reihe gewesen wären, hatten die einen Rückstau von drei ganzen Bussen: es standen immer noch die Leute vom 17:15-Bus am Gate und warteten. Wenigstens eine der Gate-Dispatcherinnen hatte einen Überblick und koordinierte das Ganze. 17:15-Leute fertig zum Boarden, 17:30er dahin, 17:45er dort rüber usw. Beim Boarden stellt man sich dann anhand der Ticket-Nummer in 4 Reihen auf, säuberlich durch Absperrbänder getrennt 1-10, 11-20, 21-30, 30+ Zumindest da hatte mal alles seine Ordnung. Zum Glück trudelten dann recht zügig auch Busse ein. Hauptgrund für die Verspätung waren anscheinend Staus in der Richtung Boston-New York, wodurch die Busse nicht rechtzeitig für die Abfahrt verfügbar waren. Entschädigungen gab es natürlich nicht für die Verspätung. Bin mal gespannt, wie sich das auf dem deutschen Fernbusmarkt entwickelt. Die Bahn muss ja ab 60min Verspätung 25% Entschädigung zahlen, ab 120min sogar 50%. Ob das dann auch für die Busunternehmen gilt? Die sind ja durch die Benutzung von Autobahnen und volle Innenstädte noch viel anfälliger für Verspätungen. Naja, ca 19 Uhr waren wir dann unterwegs und kamen auch ohne größere Probleme und mit nur einer obligatorischen Fast-Food-Pause in Boston an.
Fazit New York:
Wirklich sehenswert, dieser Moloch an Stadt. Diese Menge an Menschen ("unvorstellbare Massen" hebe man sich für die Beschreibung chinesischer und indischer Städte auf), der zähe Verkehr, die Lautstärke, eine unbeschreibliche Hektik, nirgends Ruhe. New York hat ein paar schöne Ecken, die Sehenswürdigkeiten sprechen für sich und sind allesamt einen Besuch wert. Allerdings kommt man abseits der Hauptattraktionen sehr schnell in sehr normale und sehr heruntergekommene Ecken und das selbst Mitten in Manhatten. Wir waren ja noch nicht mal in der Bronx. New York ist dahingehend sehr kontrastreich. Es gibt sehr viel Reichtum, schicke Bürohäuser, Menschen in geschniegelten Anzügen und gewienerten Schuhen, tolle Autos. Gleich daneben betteln die Obdachlosen nach etwas Wechselgeld. Mieten können sich in Manhatten viele selbst mit zwei Jobs nicht mehr leisten. Vermutlich werden nirgendwo sonst in den USA Licht und Schatten des "American Dream" so deutlich wie in New York. Freiheit über alles, Miss Liberty kündet davon ja schon in der Hafeneinfahrt. Wenn man es in New York zu etwas bringst, dann wohl überall auf der Welt auch. Aber wehe, du kannst dir nicht selber helfen. Dann stehst du ganz schnell ganz allein und ohne alles da. Vier Tage volles Programm hatten es in sich; wenn man länger bleibt, braucht man spätestens dann mal einen Tag Auszeit von der ständigen visuellen und akustischen Reizüberflutung. Uns haben eigentlich die Orte und Momente am besten gefallen, wo wir etwas entrückt waren vom Puls der Stadt... im Hubschrauber in der Luft, auf dem Wasser bei der Bootstour, in den stillen Gängen des Natural History Museums, hoch oben über den Dächern auf dem Rockefeller Center. Wo man Zeit hatte, durchzuatmen, etwas Abstand zu bekommen, nur eine überschaubare Zahl an Menschen um sich herum... New York ist definitiv eine Reise wert. In der Reihe der Weltmetropolen gewinnt beim Gesamteindruck allerdings weiterhin Paris.
Am letzten Tag wurde die Lobby des Hotels leider von einer Filmcrew blockiert, weswegen das Frühstück etwas ungemütlich war. Nach dem Check-out sind wir nochmal zum Rockefeller-Center gefahren. Daneben gab es nämlich einen Lego-Laden, den wir uns anschauen wollten. Am Abend zuvor hatte der nämlich schon geschlossen. Anschließend wollten wir mit dem Bus zum Intrepid Sea, Air and Space Museum. Das war allerdings eine schlechte Idee. Im größeren Umkreis um den Times Square verzichtet man am besten auf Busse. Entweder man nimmt die U-Bahn, und wenn das nicht geht, läuft man besser. Allemal schneller und angenehmer als sich im vollen, stickigen Bus in der Blechschlange schrittweise vorwärts zu quälen.
Die Intrepid ist ein Flugzeugträger, auf dem verschiedene Flugzeuge und Hubschrauber ausgestellt sind. Außerdem kann man ein U-Boot besichtigen und einen Blick auf eine Concord werfen (reingehen allerdings nur im Rahmen einer Führung, warum auch immer). Auf dem Flugzeugträger kann man die Brücke und die Kabinen besichtigen, auf dem Hangardeck sind Exponate zur Geschichte des Trägers usw. ausgestellt, außerdem ein Lego-Modell (ziemlich cool!). Auf dem Flugdeck befindet sich außerdem in einem gesonderten Zelt das "Enterprise"-Space Shuttle. Kostet extra, aber wenn man da schon hingeht, dann sollte man sich das nicht entgehen lassen. Man kann das Shuttle aber nur von außen betrachten, rein kommt man nicht, was etwas schade ist. Rundherum sind ein paar Tafeln, die über das US-Shuttle Programm informieren, also welche Space Shuttles es gibt, wie alt sie sind, wie viele Missionen sie geflogen haben usw. Man kann auch ein paar Alltagsgegenstände oder -anwendungen sehen, die erst bzw. entscheident durch die Forschung im Rahmen des Raumfahrtprogrammes möglich geworden sind.
Dann hieß es langsam Abschied nehmen von New York. Am Port Authority Bus Terminal erwartete uns aber reines Chaos. Wir waren wieder mit genügend Zeitpuffer da, denn wir hatten noch nicht ganz raus, dass die Ticket-Nummer tatsächlich die Boarding-Reihenfolge für den angegebenen Bus ist (zumindest auf den Express-Linien hat man also dann wirklich nen Platz sicher). Als wir dann aber 18:15 Uhr an der Reihe gewesen wären, hatten die einen Rückstau von drei ganzen Bussen: es standen immer noch die Leute vom 17:15-Bus am Gate und warteten. Wenigstens eine der Gate-Dispatcherinnen hatte einen Überblick und koordinierte das Ganze. 17:15-Leute fertig zum Boarden, 17:30er dahin, 17:45er dort rüber usw. Beim Boarden stellt man sich dann anhand der Ticket-Nummer in 4 Reihen auf, säuberlich durch Absperrbänder getrennt 1-10, 11-20, 21-30, 30+ Zumindest da hatte mal alles seine Ordnung. Zum Glück trudelten dann recht zügig auch Busse ein. Hauptgrund für die Verspätung waren anscheinend Staus in der Richtung Boston-New York, wodurch die Busse nicht rechtzeitig für die Abfahrt verfügbar waren. Entschädigungen gab es natürlich nicht für die Verspätung. Bin mal gespannt, wie sich das auf dem deutschen Fernbusmarkt entwickelt. Die Bahn muss ja ab 60min Verspätung 25% Entschädigung zahlen, ab 120min sogar 50%. Ob das dann auch für die Busunternehmen gilt? Die sind ja durch die Benutzung von Autobahnen und volle Innenstädte noch viel anfälliger für Verspätungen. Naja, ca 19 Uhr waren wir dann unterwegs und kamen auch ohne größere Probleme und mit nur einer obligatorischen Fast-Food-Pause in Boston an.
Lego-Modell vom Rockefeller Center |
hier im Detail die Eisfläche im Winter |
Und hier das Original im Herbst |
Torpedoraum des U-Boots "Growler" |
Periskop |
dicke Türen |
hat was von 3. Klasse Schlafwagen |
Intrepid |
F-14 Super Tomcat |
Empire State als Kulisse |
großes Schiff - großer Rückspiegel =) |
Concorde (bis 2003 im Dienst) |
Fazit New York:
Wirklich sehenswert, dieser Moloch an Stadt. Diese Menge an Menschen ("unvorstellbare Massen" hebe man sich für die Beschreibung chinesischer und indischer Städte auf), der zähe Verkehr, die Lautstärke, eine unbeschreibliche Hektik, nirgends Ruhe. New York hat ein paar schöne Ecken, die Sehenswürdigkeiten sprechen für sich und sind allesamt einen Besuch wert. Allerdings kommt man abseits der Hauptattraktionen sehr schnell in sehr normale und sehr heruntergekommene Ecken und das selbst Mitten in Manhatten. Wir waren ja noch nicht mal in der Bronx. New York ist dahingehend sehr kontrastreich. Es gibt sehr viel Reichtum, schicke Bürohäuser, Menschen in geschniegelten Anzügen und gewienerten Schuhen, tolle Autos. Gleich daneben betteln die Obdachlosen nach etwas Wechselgeld. Mieten können sich in Manhatten viele selbst mit zwei Jobs nicht mehr leisten. Vermutlich werden nirgendwo sonst in den USA Licht und Schatten des "American Dream" so deutlich wie in New York. Freiheit über alles, Miss Liberty kündet davon ja schon in der Hafeneinfahrt. Wenn man es in New York zu etwas bringst, dann wohl überall auf der Welt auch. Aber wehe, du kannst dir nicht selber helfen. Dann stehst du ganz schnell ganz allein und ohne alles da. Vier Tage volles Programm hatten es in sich; wenn man länger bleibt, braucht man spätestens dann mal einen Tag Auszeit von der ständigen visuellen und akustischen Reizüberflutung. Uns haben eigentlich die Orte und Momente am besten gefallen, wo wir etwas entrückt waren vom Puls der Stadt... im Hubschrauber in der Luft, auf dem Wasser bei der Bootstour, in den stillen Gängen des Natural History Museums, hoch oben über den Dächern auf dem Rockefeller Center. Wo man Zeit hatte, durchzuatmen, etwas Abstand zu bekommen, nur eine überschaubare Zahl an Menschen um sich herum... New York ist definitiv eine Reise wert. In der Reihe der Weltmetropolen gewinnt beim Gesamteindruck allerdings weiterhin Paris.
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