Donnerstag, 31. Oktober 2013

zurück in Boston

Ich hoffe, ihr hatten alle einen erholsamen Feiertag (Reformationstag) oder erholt euch gerade an einem solchen (Allerheiligen). Ich muss noch bis Ende November warten, dann ist Thanks Giving.

Miras zweite Woche hier verging viel zu schnell.
Da ich arbeiten musste, hatten wir nur die Abende. Dafür hat sich Mira tagsüber ein paar Mal mit Paulin getroffen, die sie ja vom Labor kennt. Einen Abend waren wir mit ein paar Leuten vom Labor was trinken, einen anderen sind wir zum alten Harvard Campus und haben uns die typisch roten Backsteinhäuser der Undergraduates angeschaut. Nur in die "Aula", in die Memorial Hall, sind wir nicht reingekommen, da Mira keinen Harvard-Ausweis hat. Das muss ich bei Gelegenheit also noch nachholen. Wirklich schön am Campus sind die kurzen Wege zwischen den Wohnheimen auf dem alten Campus und den Instituten drum herum. Lediglich die Medical School wurde in die Longwood Area ausgelagert als vor ein paar Jahrzehnten die ganzen Klinikkomplexe entstanden. Besser für mich, denn das ist schneller mit dem Rad zu erreichen.
Am Samstag nach New York sind wir mit Paulin, Cody und Kiwi ans Cape Cod gefahren. Mit dem Auto und v.a. ohne Unfall (man erinnere sich an die Busfahrt^^) geht das auch recht fix. Das Wetter war herrlich, Sonne, ein bisschen Wind, aber warm. Wir waren diesmal ganz an der Ostküste. Das Auto haben wir eine gute halbe Stunde Fußmarsch entfernt vom Strand geparkt und sind dann gelaufen. Kiwi fand den Sand und die Wellen super und war als einzige von uns allen im Wasser. Das war nämlich nicht mehr wirklich warm und außerdem gab es Hai-Warnungen. Schon am Strandzugang hing ein großes Schild, dass man sich v.a. von Robben fernhalten soll, um vom Weißen Hai nicht mit Beute verwechselt zu werden. Zunächst sahen wir auch einige Robben im Wasser. An den Strand haben die sich nicht getraut, da waren dann doch zu viele Menschen. Sie hielten sich lieber so 50m entfernt in der Brandung auf und beäugten die Strandgäste neugierig. Und einige Zeit später haben wir tatsächlich eine dreieckige Rückenflosse durch´s Wasser pflügen sehen. Und zwar stetig ohne auf- und abzutauchen, wie es für Delphine typisch wäre. Zudem sehr schnell und die Robben waren auf einmal weg. Natürlich war danach die Lust auf eine Runde Schwimmen im Meer noch geringer ;). Ob es nun tatsächlich ein Weißer Hai war, konnten wir nicht sagen. Aber recht wahrscheinlich ist es schon, da deren Population am Cape Cod aufgrund des reichen Angebots an Robben in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Der Strand war echt schön mit feinem weißen Sand, und die meterhohen Wellen waren toll zum Angucken . Aber auch hier, wie schon an der Ostseite von Nantucket, eben wegen der gewaltigen Brandung und da es schnell tief reingeht, eher etwas für Surfer und kaum kleinkindtauglich. Für Familien ist wohl eher die windabgewandte, zum Festland zeigende Westküste vom Cape geeignet. Da gibt es auch keine Haie. Glaub ich zumindest =D.
Abends haben wir dann in Paulins Geburtstag reingefeiert, mit Burger, Bier, Caipis und Torte. Übernachten konnten wir dort, eine Bekannte von Paulin und Cody hat uns sogar ihre Wohnung zur Verfügung gestellt, da sie nicht da war. Am nächsten Morgen gönnten wir uns ein amerikanisches Frühstück mit Rührei und Beacon bevor uns Cody zum Bahnhof gebracht hat.
Den Sonntagnachmittag verbrachten wir dann nochmal mit Shoppen. Mira brauchte noch ein paar Sachen und ich hab dann auch noch etwas gefunden. Klamotten sind echt günstig hier!
An Miras letztem Abend, Dienstag, waren wir abends noch im "Top of the Hub" essen. Das ist ein Restaurant im höchsten Gebäude von Boston, dem Prudential Center. Hat uns sehr an den Uni-Riesen in Leipzig erinnert. Für die Höhe und die Aussicht waren die Preise aber durchaus erschwinglich und außerdem war die Atmosphäre sehr nett. Und so gönnten wir uns ein leckeres und optisch tolles Drei-Gänge-Menü, dazu Wein und zum Abschluss ein paar Cocktails. Dazu gab es Jazz von einer Live-Band und einen schönen Sonnenuntergang.
Mittwoch hatte ich mir freigenommen, obwohl Miras Flug erst abends ging. Durch die ganzen Einkäufe ging der Koffer kaum zu - wir hatten schon von vorn herein Übergepäck eingeplant. Für 50 € darf man 32 statt 23 kg im Koffer haben, womit man günstiger fährt als mit einem zweiten Gepäckstück, zumindest bei British Airways. Am Flughafen ging der Koffer dann trotz seiner 33kg durch die Kontrolle. Im Zweifelsfall hätte aber auch noch etwas ins Handgepäck gepasst. Naja, und dann war Mira auch leider schon wieder weg. Zweieinhalb Wochen vergangen wie im Flug.

Sooo, Schluss für heute.

Liebe Grüße und bis bald.

John Harvard Statue
Harvard Housing
Memorial Hall
Aula, Konzertsaal und Mensa in einem





das Schild spricht für sich
Cody (l) und Kiwi (r)
Robbe = Haifischfutter
Haiflosse

Kiwi muss/will trotzdem ins Wasser
schöner Sandstrand


PS: habt ihr Montag "Blutgeld" auf ZDF geschaut? Falls nicht, noch ist der Film in der Mediathek (http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1958422/%22Blutgeld%22). Anschauen lohnt sich. Es geht um drei Brüder, alle Bluter, die in den 80ern mit einem HIV-verseuchten Blutgerinnungsmedikament behandelt wurden. Neben Contergan vermutlich der größte Gesundheitsskandal in der deutschen Geschichte. Nach einer wahren Begebenheit.

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