Sonntag, 6. Oktober 2013

New York - Teil 2

Nach dem ereignisreichen ersten Tag in NYC konnten wir am nächsten Morgen auch nicht so ewig schlafen, denn wir wollten ja noch mehr sehen und erleben.

Cornflakes, O-Saft und Kaffee gaben ein gutes Frühstück in der Küchenecke der Hotel-Lounge ab. Danach sind wir zum American Natural History Museum aufgebrochen, das ungefährt in der Mitte am westlichen Rand des Central Parks liegt. Für knapp 21 € bekamen wir zum Eintritt eine Vorstellung im Planetarium dazu. Leider war der restliche Teil der Abteilung für Weltraum und Co geschlossen, aber auch so gab es noch genug zu sehen. Sonderausstellungen kosten extra. Das ist aber nicht gleich nötig, sondern man kann sich das immer noch überlegen und dann direkt am Eingang zu den jeweiligen Sonderausstellungen zahlen.
Wir haben folgende "Runde" gemacht: zuerst ein bisschen über Erdgeschichte, dann Mineralien und Kristalle (Strukturbiologie lässt grüßen!), die großen Sammlungen an Säugetieren aus Afrika und Asien, weiterhin Meerestiere und der Arktisbewohner, ein bisschen Anthropologie, danach Dinosaurier und ausgestorbene Säugetiere aus der Eiszeit. Und damit haben wir vielleicht die Hälfte gesehen, wenn überhaupt.Das Museum ist also ein riesiges Naturkundemuseum - im Vergleich dazu ist dasjenige in Leipzig ein Witz. Viele Abteilungen haben wir uns gar nicht angeschaut... es gab noch Ausstellungen über Völkerkunde, Reptilien, Insekten... und und und. Da man keinesfalls alles an einem Tag schaffen kann, sollte man sich einfach vorher oder zu Beginn überlegen, auf was man Wert legt und was man sein lässt. Weniger ist oft mehr, und nach einer gewissen Zeit ist man sowieso nicht mehr aufnahmefähig. Man kann aber auch ausgeschilderte Rundtouren machen bzw. Rundgänge zu bestimmten Themenkomplexen und Highlights.





Besonders beeindruckend fanden wir die Säugetiersammlungen. Natürlich sind lebende Tiere toller, aber in diesem Museum haben sich die Restauratoren und Präparatoren echt Mühe gegeben! Die Tiere waren meist in sehr natürlichen, z.T. dynamischen Positionen (höhö) festgehalten, die Umgebung liebevoll und detailgetreu gestaltet. Die Scheiben waren blitzblank geputzt und dadurch, dass die Vitrinen beleuchtet und die Gänge im Dunkeln lagen, hatte man einen ungetrübten, nahezu spiegel-effektfreien Blick. Die Hintergründe der Schaufenster waren bemalt, wodurch sich ein dreidimensionaler Effekt ergab... das ließ die Tiere sehr lebendig wirken und man hatte trotzdem diese Tiefe im Raum, wie man sie sonst nur in der Natur hat.













Ebenfalls faszinierend waren die vielen Dinosaurier-Skelette. Das American Natural History Museum hat eine der größten Sammlungen weltweit. Trotzdem sind einige Exponate aus Knochen von bis zu zehn verschiedenen Exemplaren zusammengesetzt, um wenigstens ein halbwegs vollständiges Skelett zeigen zu können. Letztendlich sind 65 Mio Jahre schon eine lange Zeit, selbst für Knochen.
Alles in allem hat uns das American Natural History Museum sehr gut gefallen. Vergleichbar ist es mit dem Natural History Museum in London, in dem ich auch schon war und in das man sogar kostenlos reinkommt. Angenehm ist auch die vergleichsweise Ruhe und die Naturgeschichtsthematik eigenet sich hervorragend zum Entschleunigen und Luft holen vom rasanten New Yorker Alltag.









  









Als das Museum dann gegen 17:45 Uhr schloss, sind wir zum Times Square: mitten hinein in den pulsierenden Strudel New Yorks. Für 20 Uhr hatten wir Musicalkarten und noch einmal zum Hotel zu fahren, lohnte nicht. Der Times Square ist wirklich sehenswert. Die Menschenmassen, zu 99% Touristen und Deutsche überall, die gelben Taxen, und wirklich überall diese riesigen Leuchtreklamen, die selbst nachts den Platz taghell erleuchten. Ein wirklicher "Platz" ist es nicht einmal, vielmehr zwei größere Kreuzungen, die in der Diagonale vom Broadway geschnitten werden. Dadurch ergeben sich zwei spitze "Plätzchen", aber nicht wirklich Raum. Deswegen sind die Straßen dort auch chronisch verstopft, denn die Fußgänger nehmen aufgrund ihrer Masse kaum Rücksicht - sinnlose Ampelschaltungen tragen auch nicht gerade zum Verkehrsfluss bei. Ich weiß nicht, warum man den Time Square nicht gänzlich für den Verkehr schließt... wäre für alle sicher angenehmer. Auf der Nordseite gibt es eine breite, rote Treppe, auf der man ein paar Minuten die Füße ausruhen und die gesamte Szenerie überblicken kann.
20 Uhr begann dann das Musical, "Newsies"... fast alle Musical sind eigentlich gar nicht am Broadway direkt, sondern in einer die vielen kleineren Seitenstraßen am Times Square. Das Musical war gut und sehenswert. Es ging um Zeitungsjungen in Manhatten, die 1899 in den Streik getreten sind, als der Zeitungsverleger Pulitzer den Verkaufspreis erhöhen wollte. Aufstand gegen das Establishment, Zusammenhalt in schweren Zeiten, Konfrontation mit der rivalisierenden Gruppe aus Brooklyn, eine Liebelei zwischen dem Anführer der Gruppe und der sich ebenfalls gegen ihren Vater auflehnenden Verlegertochter... mehr braucht es nicht für eine Musical-Story =). Aber schließlich stehen auch Musik, Tanz und Choreographien im Vordergrund. Gefallen hat es uns jedenfalls sehr und ein Musicalbesuch gehört schließlich auch irgendwie zu New York dazu. Unterhalb der roten Treppe am Times Square gibt es außerdem einen Ticketverkauf für Musical-Karten, wo man zu günstigen Preisen noch Restkarten für den jeweiligen Abend bekommen kann und auch das ein oder andere Schnäppchen für ein paar Tage später machen kann.
Anschließend ließen wir noch einmal das Flair des Time Square bei Nacht auf uns wirken, sogen die Farben und Lichter ein und machten uns letztendlich wieder auf dem Weg zur U-Bahn Richtung Hotel... am Times Square haben selbst die Einhänge zu den U-Bahn-Stationen leuchtende und blinkende Schriftzüge.

 












Bis bald =).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen