Ehm ja, wird Zeit, dass wir New York verlassen!
Am letzten Tag wurde die Lobby des Hotels leider von einer Filmcrew blockiert, weswegen das Frühstück etwas ungemütlich war. Nach dem Check-out sind wir nochmal zum Rockefeller-Center gefahren. Daneben gab es nämlich einen Lego-Laden, den wir uns anschauen wollten. Am Abend zuvor hatte der nämlich schon geschlossen. Anschließend wollten wir mit dem Bus zum Intrepid Sea, Air and Space Museum. Das war allerdings eine schlechte Idee. Im größeren Umkreis um den Times Square verzichtet man am besten auf Busse. Entweder man nimmt die U-Bahn, und wenn das nicht geht, läuft man besser. Allemal schneller und angenehmer als sich im vollen, stickigen Bus in der Blechschlange schrittweise vorwärts zu quälen.
Die Intrepid ist ein Flugzeugträger, auf dem verschiedene Flugzeuge und Hubschrauber ausgestellt sind. Außerdem kann man ein U-Boot besichtigen und einen Blick auf eine Concord werfen (reingehen allerdings nur im Rahmen einer Führung, warum auch immer). Auf dem Flugzeugträger kann man die Brücke und die Kabinen besichtigen, auf dem Hangardeck sind Exponate zur Geschichte des Trägers usw. ausgestellt, außerdem ein Lego-Modell (ziemlich cool!). Auf dem Flugdeck befindet sich außerdem in einem gesonderten Zelt das "Enterprise"-Space Shuttle. Kostet extra, aber wenn man da schon hingeht, dann sollte man sich das nicht entgehen lassen. Man kann das Shuttle aber nur von außen betrachten, rein kommt man nicht, was etwas schade ist. Rundherum sind ein paar Tafeln, die über das US-Shuttle Programm informieren, also welche Space Shuttles es gibt, wie alt sie sind, wie viele Missionen sie geflogen haben usw. Man kann auch ein paar Alltagsgegenstände oder -anwendungen sehen, die erst bzw. entscheident durch die Forschung im Rahmen des Raumfahrtprogrammes möglich geworden sind.
Dann hieß es langsam Abschied nehmen von New York. Am Port Authority Bus Terminal erwartete uns aber reines Chaos. Wir waren wieder mit genügend Zeitpuffer da, denn wir hatten noch nicht ganz raus, dass die Ticket-Nummer tatsächlich die Boarding-Reihenfolge für den angegebenen Bus ist (zumindest auf den Express-Linien hat man also dann wirklich nen Platz sicher). Als wir dann aber 18:15 Uhr an der Reihe gewesen wären, hatten die einen Rückstau von drei ganzen Bussen: es standen immer noch die Leute vom 17:15-Bus am Gate und warteten. Wenigstens eine der Gate-Dispatcherinnen hatte einen Überblick und koordinierte das Ganze. 17:15-Leute fertig zum Boarden, 17:30er dahin, 17:45er dort rüber usw. Beim Boarden stellt man sich dann anhand der Ticket-Nummer in 4 Reihen auf, säuberlich durch Absperrbänder getrennt 1-10, 11-20, 21-30, 30+ Zumindest da hatte mal alles seine Ordnung. Zum Glück trudelten dann recht zügig auch Busse ein. Hauptgrund für die Verspätung waren anscheinend Staus in der Richtung Boston-New York, wodurch die Busse nicht rechtzeitig für die Abfahrt verfügbar waren. Entschädigungen gab es natürlich nicht für die Verspätung. Bin mal gespannt, wie sich das auf dem deutschen Fernbusmarkt entwickelt. Die Bahn muss ja ab 60min Verspätung 25% Entschädigung zahlen, ab 120min sogar 50%. Ob das dann auch für die Busunternehmen gilt? Die sind ja durch die Benutzung von Autobahnen und volle Innenstädte noch viel anfälliger für Verspätungen. Naja, ca 19 Uhr waren wir dann unterwegs und kamen auch ohne größere Probleme und mit nur einer obligatorischen Fast-Food-Pause in Boston an.
|
Lego-Modell vom Rockefeller Center |
|
hier im Detail die Eisfläche im Winter |
|
Und hier das Original im Herbst |
|
Torpedoraum des U-Boots "Growler" |
|
Periskop |
|
dicke Türen |
|
hat was von 3. Klasse Schlafwagen |
|
Intrepid |
|
F-14 Super Tomcat |
|
Empire State als Kulisse |
|
1:40 Lego-Modell des Flugzeugträgers (250.000 Steine!) |
|
auf der Brücke |
|
großes Schiff - großer Rückspiegel =) |
|
Concorde (bis 2003 im Dienst) |
Fazit New York:
Wirklich sehenswert, dieser Moloch an Stadt. Diese Menge an Menschen ("unvorstellbare Massen" hebe man sich für die Beschreibung chinesischer und indischer Städte auf), der zähe Verkehr, die Lautstärke, eine unbeschreibliche Hektik, nirgends Ruhe. New York hat ein paar schöne Ecken, die Sehenswürdigkeiten sprechen für sich und sind allesamt einen Besuch wert. Allerdings kommt man abseits der Hauptattraktionen sehr schnell in sehr normale und sehr heruntergekommene Ecken und das selbst Mitten in Manhatten. Wir waren ja noch nicht mal in der Bronx. New York ist dahingehend sehr kontrastreich. Es gibt sehr viel Reichtum, schicke Bürohäuser, Menschen in geschniegelten Anzügen und gewienerten Schuhen, tolle Autos. Gleich daneben betteln die Obdachlosen nach etwas Wechselgeld. Mieten können sich in Manhatten viele selbst mit zwei Jobs nicht mehr leisten. Vermutlich werden nirgendwo sonst in den USA Licht und Schatten des "American Dream" so deutlich wie in New York. Freiheit über alles, Miss Liberty kündet davon ja schon in der Hafeneinfahrt. Wenn man es in New York zu etwas bringst, dann wohl überall auf der Welt auch. Aber wehe, du kannst dir nicht selber helfen. Dann stehst du ganz schnell ganz allein und ohne alles da. Vier Tage volles Programm hatten es in sich; wenn man länger bleibt, braucht man spätestens dann mal einen Tag Auszeit von der ständigen visuellen und akustischen Reizüberflutung. Uns haben eigentlich die Orte und Momente am besten gefallen, wo wir etwas entrückt waren vom Puls der Stadt... im Hubschrauber in der Luft, auf dem Wasser bei der Bootstour, in den stillen Gängen des Natural History Museums, hoch oben über den Dächern auf dem Rockefeller Center. Wo man Zeit hatte, durchzuatmen, etwas Abstand zu bekommen, nur eine überschaubare Zahl an Menschen um sich herum... New York ist definitiv eine Reise wert. In der Reihe der Weltmetropolen gewinnt beim Gesamteindruck allerdings weiterhin Paris.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen