Montag, 30. September 2013

Shopping

Lang ist´s her, seit ich mich das letzte Mal gemeldet hab, was unter anderem mit dem Besuch von Mira und unserem Ausflug nach New York zu tun hatte. Aber alles der Reihe nach.

Samstag, 7.9., wurde dazu genutzt, all die Sachen zu tun, die schon lange liegen geblieben waren. Also Wäsche waschen, Zimmer aufräumen, Staub saugen und wischen etc. Am zeitigen Abend dann noch ein paar Sachen im Labor erledigen und von dort aus gleich zum Flughafen, Mira abholen.
Der Flieger landete auch pünktlich kurz nach 21 Uhr, aber bis Mira dann endlich mal durch die Tür am Ausgang kam, vergingen nochmal 90 Minuten. Gefühlt war sie die letzte, die da mit Rucksack und großem Koffer durch die Security kam. Aber Hauptsache überhaupt, die Wiedersehensfreude war natürlich groß =). Okay, riesig.

Wie sich herausstelle, war der Koffer voll bis oben hin (und mit etwas über 23kg sogar knapp über der eigentlichen Freigepäckgrenze), aber nicht mir Miras Sachen, sondern mit Winterkleidung und Nahrungsmittellieferungen für Paulin und mich. Hatte ich ja vielleicht schonmal erwähnt, dass so Dinge wie Marzipanrohmasse, Mohn, Mandeln und Nüsse, ob ganz, gehackt, gehobelt oder gemahlen, hier einfach exorbitant teuer sind und es deswegen billiger war, sie einzufliegen. Und Milchreis. Milchreis gibt es hier nämlich nicht. Sauerei. So, jetzt hab ich jedenfalls welchen (ok, nur noch die Hälfte mittlerweile). Dafür kam meine Winterjacke ohne Innenfutter, denn auf die Anweisung "keine weiteren Pullover" wurde die schwarze, flauschige Innenjacke fälschlicherweise für einen Pulli gehalten und musste in Deutschland bleiben. Naja, man kann eben nicht alles haben und es wird bestimmt nicht soooo kalt bis Mitte Dezember. Hoffentlich.

Da Mira also keine weiteren Anziehsachen mithatte, mussten wir Sonntag nach dem Ausschlafen und angemessenem Sonntagsfrühstück erstmal shoppen gehen. Ziel war die Cambridgeside Galleria, ein ganz normales Einkaufszentrum mit reichlich Läden für Klamotten und Schuhe zum erschwinglichen Preis. Vollgepackt mit tollen Sachen, die das Tragen schwerer machten, wollten wir uns dann noch einen leckeren Burger am Harvard Square gönnen, aber Mr. Bartleys hat ausgerechnet sonntags geschlossen. Und das in Amerika. Tssss. Also blieb es bei einer Pizza bei mir um die Ecke.
Und Montag ging der ganze Spaß weiter, diesmal in Wrentham im Outlet-Center. Paulin holte uns am Bahnhof in Franklin ab und zusammen fuhren wir dann ins Outlet (Franklin, Wrentham und Bellingham sind alle nicht weit voneinander entfernt, jeweils eine Autobahnausfahrt weiter oder so... südwestlich von Boston an der Interstate 495, falls jemand gerade auf der Karte sucht).
Das Outlet-Center ist eine Aneinanderreihung von Klamotten- und Schuhläden, die mit Fabrikverkaufspreisen und deutlichen Preisnachlässen Kunden locken. Dazu gibt es ein Coupon-Heft, mit dem sich in einer Vielzahl von Läden nochmal Prozente sparen lassen - meist natürlich erst ab einer bestimmten Summe, die man dann versucht zu erreichen ;). Ganz schön ist, dass das Ganze nicht in einer überdachten Mall ist, sondern man unter freiem Himmel von Laden zu Laden bummelt bzw. von einem Laden in den nächsten stolpert, denn sie sind ja immer nur wenige Schritte voneinander entfernt. Richtig gut war die Entscheidung, diese Shopping-Tour am Montag zu machen, denn es war deutlich leerer als ich es vom ersten Mal kannte, als ich an einem Samstag im Juni mit Marco, Vinita und David da war. Man kann da zwar auch Unterhaltungselektronik und Küchenutensilien kaufen, aber ein Flachbildfernseher oder ein Steinguttopf sind doch eher schlecht zum Mitnehmen im Fluggepäck. Dafür wurde zugeschlagen bei Chucks (ca halber Preis im Vergleich zu Deutschland), diese insb. im Auftrag, und Levis-Jeans (im Schnitt vielleicht ein Drittel vom deutschen Ladenpreis). Außerdem hat sich Mira bei Columbia noch komplett eingedeckt mit Zip-Hose, Wanderblusen, Regen- und Softshell-Jacke - ready für Südostasien. Ach ja, und Teva Sandalen haben wir auch noch gekauft - nicht ganz hässlich, und praktisch. In einer Parfumerie wurde ich ebenfalls noch fündig: die hatten u.a. das "Swiss Unlimited" von Victorinox im Angebot, das ich bisher noch in keinem Laden gesehen hab, sondern immer online bestellen (lassen) musste. Das alles, und noch viel mehr verstauten wir dann fix und alle im Kofferraum (knapp, aber passte) und gönnten uns bei Paulin und Cody daheim noch eine Pizza, bevor es für Mira und mich wieder zurück nach Boston ging.

Nach soviel Kommerz, dachten wir, muss auch noch etwas Bildung sein. Deswegen stand Mittwoch das Museum of Science auf dem Programm - ach ja, falls sich jemand wundert: ich hatte mir die Woche frei genommen. Leider war das Museum ziemlich enttäuschend und anders als gedacht. Wenn man es als Mitmach-/Anfass-/Ausprobier-/Spielerisch Lernen-Museum für Kinder sieht, ist es sicher sehr gut. Von unserem Wissensstand her war jedoch vieles Trivial und vieles auch nicht wirklich tiefgründig erklärt bzw. nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten. Auch die Blitz-Show im "Theater of Electricity" war zwar laut, aber nicht sonderlich spektakulär. Letzendlich war noch am Interessantesten - fast schon wieder am Ausgang - ein großes Perpetuum mobile konstruiert als eine überdimensionierte Murmelbahn, in der Kegel- und Billiardkugeln in Schienen rollten, dabei witzige Effekte in Gang setzten und sich gegenseitig wieder nach oben beförderten. Die knapp 18 € Eintritt war es im Nachhinein nicht wert, zumindest für uns nicht. Mira hatte noch viel weniger gute Worte übrig =D, aber als Erlebnis-Museum für wissbegierige Kinder taugt es sicher prima.

Wieder daheim mussten wir noch fix packen und Verpflegung vorbereiten für unseren Trip nach New York. Am nächsten Morgen sollte der Wecker kurz vor fünf Uhr klingeln. Zeit zum Schlafen gehen.

Bis demnächst =).






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen