Nachdem ich ausgeschlafen hatte, gab es erstmal ein spätes und ausgedehntes Frühstück mit Toast und Nutella, Pancakes mit Ahornsirup, Kaffee und Sonntagsei. Um elf musste man dann das Zimmer geräumt haben. Dieses mal konnte ich mein Gepäck in der Jugendherberge lassen, ich hatte ja den Zugangscode. In den Rucksack kam erstmal nur Zeug für den Strand.
Die Sonne hatte sich wieder hinter die Wolken verzogen, und schien nur ab und an fahl hindurch. Etwas grau, aber trotzdem angenehm warm. Der Strand war etwa 20 Minuten Fußmarsch in südlicher Richtung, einfach immer die Ocean Street entlang bis man nasse Füße bekam =).
Der Strand war bewacht, die Wellen zahm, der Sand einigermaßen fein. Ich verbrachte den Tag mit Lesen, Baden, Schlafen. Da die Sonne gar nicht brannte und man sie kaum sah, machte ich mir auch keine großen Sorgen um Sonnenbrand. Was ein Tor!
Gegen vier machte ich mich auf den Rückweg, aß noch ein letztes mal Leckereien aus dem Meer (gegrillter Schwertfisch mit Hummerfleisch garniert), schnappte dann meine Gepäck in der Jugendherberge und machte mich auf zum Busbahnhof. Eine halbe Stunde vor Abfahrt war ich dort, es standen schon ein paar Leute an und die Schlange wuchs. Als wir abfuhren, waren nicht mehr gar so viele Plätze frei. Beim ersten Halt kamen noch alle Wartenden mit. Doch schon am zweiten Halt gab es lange Gesichter. Es war nur noch für zwei der zwanzig Wartenden Platz. Am dritten Stop selbes Spiel, den vierten Zwischenhalt fuhren wir gar nicht erst an, weil niemand aussteigen wollte. Der Fahrer hat zwar ein paar mal mit der Zentrale telefoniert, aber was da dabei herauskam, weiß ich nicht. Ich glaube ja, die Armen mussten auf den letzten Bus zwei Stunden später warten, in der Hoffnung, dann einen Sitzplatz zu ergattern. Ich weiß nicht, warum es gewollt ist, dass es keine festen Sitzplätze gibt und man nicht reservieren kann... Ich hatte jedenfalls Glück, immer am Startpunkt einzusteigen. Wie ich herausgefunden habe, gibt es auch einen Wochenendzug von Boston nach Hyannis, aber der hält zwischendurch noch seltener und nicht unbedingt in denselben Orten wie der Bus (der eh nur Park&Ride Parkplätze am Highway anfuhr). Jedenfalls keine Alternative für diejenigen, die Pech hatten.
Mein Fahrrad stand noch. Und es hatte keinen Platten. Und der Sattel war noch da. Und die Reifen ohne Acht. Ich war erleichtert!!! Schon im Dunkeln fuhr ich dann nach Hause... und merkte allmählich und untrügerisch, dass die Sonne doch kräftiger war als gedacht. Schönes Erwachen am nächsten Morgen, so kalt hab ich selten geduscht. Danach hieß es die nächsten zwei Nächte auf dem Bauch schlafen und nach sechs Tagen fühlte ich mich wie eine Schlange, die sich dringend häuten muss =(. Völlig unterschätzt, die Sonne! Zum Glück hatte ich wenigstens Gesicht, Nacken und Ohren, sowie die Füße eingecremt.
Jaaaa... das war also mein langes Wochenende am Cape Cod und auf Nantucket.
Für dieses Wochenende hab ich mir vorgenommen, mal einen der Bostoner Strände zu besuchen. Aber ich kann schon verstehen, warum es an schönen Wochenenden und in den Ferien die Bostoner zu Hunderten ans Cape und auf die beiden Inseln zieht. Vor allem auf den beiden Inseln gibt es eigentlich nur Ferienhäuser und vielleicht ein paar für die Saisonarbeiter, Restaurant- und Ladenbesitzer.
Liebe Grüße und bis bald.
Stefan
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