Donnerstag, 31. Oktober 2013

zurück in Boston

Ich hoffe, ihr hatten alle einen erholsamen Feiertag (Reformationstag) oder erholt euch gerade an einem solchen (Allerheiligen). Ich muss noch bis Ende November warten, dann ist Thanks Giving.

Miras zweite Woche hier verging viel zu schnell.
Da ich arbeiten musste, hatten wir nur die Abende. Dafür hat sich Mira tagsüber ein paar Mal mit Paulin getroffen, die sie ja vom Labor kennt. Einen Abend waren wir mit ein paar Leuten vom Labor was trinken, einen anderen sind wir zum alten Harvard Campus und haben uns die typisch roten Backsteinhäuser der Undergraduates angeschaut. Nur in die "Aula", in die Memorial Hall, sind wir nicht reingekommen, da Mira keinen Harvard-Ausweis hat. Das muss ich bei Gelegenheit also noch nachholen. Wirklich schön am Campus sind die kurzen Wege zwischen den Wohnheimen auf dem alten Campus und den Instituten drum herum. Lediglich die Medical School wurde in die Longwood Area ausgelagert als vor ein paar Jahrzehnten die ganzen Klinikkomplexe entstanden. Besser für mich, denn das ist schneller mit dem Rad zu erreichen.
Am Samstag nach New York sind wir mit Paulin, Cody und Kiwi ans Cape Cod gefahren. Mit dem Auto und v.a. ohne Unfall (man erinnere sich an die Busfahrt^^) geht das auch recht fix. Das Wetter war herrlich, Sonne, ein bisschen Wind, aber warm. Wir waren diesmal ganz an der Ostküste. Das Auto haben wir eine gute halbe Stunde Fußmarsch entfernt vom Strand geparkt und sind dann gelaufen. Kiwi fand den Sand und die Wellen super und war als einzige von uns allen im Wasser. Das war nämlich nicht mehr wirklich warm und außerdem gab es Hai-Warnungen. Schon am Strandzugang hing ein großes Schild, dass man sich v.a. von Robben fernhalten soll, um vom Weißen Hai nicht mit Beute verwechselt zu werden. Zunächst sahen wir auch einige Robben im Wasser. An den Strand haben die sich nicht getraut, da waren dann doch zu viele Menschen. Sie hielten sich lieber so 50m entfernt in der Brandung auf und beäugten die Strandgäste neugierig. Und einige Zeit später haben wir tatsächlich eine dreieckige Rückenflosse durch´s Wasser pflügen sehen. Und zwar stetig ohne auf- und abzutauchen, wie es für Delphine typisch wäre. Zudem sehr schnell und die Robben waren auf einmal weg. Natürlich war danach die Lust auf eine Runde Schwimmen im Meer noch geringer ;). Ob es nun tatsächlich ein Weißer Hai war, konnten wir nicht sagen. Aber recht wahrscheinlich ist es schon, da deren Population am Cape Cod aufgrund des reichen Angebots an Robben in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Der Strand war echt schön mit feinem weißen Sand, und die meterhohen Wellen waren toll zum Angucken . Aber auch hier, wie schon an der Ostseite von Nantucket, eben wegen der gewaltigen Brandung und da es schnell tief reingeht, eher etwas für Surfer und kaum kleinkindtauglich. Für Familien ist wohl eher die windabgewandte, zum Festland zeigende Westküste vom Cape geeignet. Da gibt es auch keine Haie. Glaub ich zumindest =D.
Abends haben wir dann in Paulins Geburtstag reingefeiert, mit Burger, Bier, Caipis und Torte. Übernachten konnten wir dort, eine Bekannte von Paulin und Cody hat uns sogar ihre Wohnung zur Verfügung gestellt, da sie nicht da war. Am nächsten Morgen gönnten wir uns ein amerikanisches Frühstück mit Rührei und Beacon bevor uns Cody zum Bahnhof gebracht hat.
Den Sonntagnachmittag verbrachten wir dann nochmal mit Shoppen. Mira brauchte noch ein paar Sachen und ich hab dann auch noch etwas gefunden. Klamotten sind echt günstig hier!
An Miras letztem Abend, Dienstag, waren wir abends noch im "Top of the Hub" essen. Das ist ein Restaurant im höchsten Gebäude von Boston, dem Prudential Center. Hat uns sehr an den Uni-Riesen in Leipzig erinnert. Für die Höhe und die Aussicht waren die Preise aber durchaus erschwinglich und außerdem war die Atmosphäre sehr nett. Und so gönnten wir uns ein leckeres und optisch tolles Drei-Gänge-Menü, dazu Wein und zum Abschluss ein paar Cocktails. Dazu gab es Jazz von einer Live-Band und einen schönen Sonnenuntergang.
Mittwoch hatte ich mir freigenommen, obwohl Miras Flug erst abends ging. Durch die ganzen Einkäufe ging der Koffer kaum zu - wir hatten schon von vorn herein Übergepäck eingeplant. Für 50 € darf man 32 statt 23 kg im Koffer haben, womit man günstiger fährt als mit einem zweiten Gepäckstück, zumindest bei British Airways. Am Flughafen ging der Koffer dann trotz seiner 33kg durch die Kontrolle. Im Zweifelsfall hätte aber auch noch etwas ins Handgepäck gepasst. Naja, und dann war Mira auch leider schon wieder weg. Zweieinhalb Wochen vergangen wie im Flug.

Sooo, Schluss für heute.

Liebe Grüße und bis bald.

John Harvard Statue
Harvard Housing
Memorial Hall
Aula, Konzertsaal und Mensa in einem





das Schild spricht für sich
Cody (l) und Kiwi (r)
Robbe = Haifischfutter
Haiflosse

Kiwi muss/will trotzdem ins Wasser
schöner Sandstrand


PS: habt ihr Montag "Blutgeld" auf ZDF geschaut? Falls nicht, noch ist der Film in der Mediathek (http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1958422/%22Blutgeld%22). Anschauen lohnt sich. Es geht um drei Brüder, alle Bluter, die in den 80ern mit einem HIV-verseuchten Blutgerinnungsmedikament behandelt wurden. Neben Contergan vermutlich der größte Gesundheitsskandal in der deutschen Geschichte. Nach einer wahren Begebenheit.

Sonntag, 27. Oktober 2013

New York - Teil 4

Ehm ja, wird Zeit, dass wir New York verlassen!
Am letzten Tag wurde die Lobby des Hotels leider von einer Filmcrew blockiert, weswegen das Frühstück etwas ungemütlich war. Nach dem Check-out sind wir nochmal zum Rockefeller-Center gefahren. Daneben gab es nämlich einen Lego-Laden, den wir uns anschauen wollten. Am Abend zuvor hatte der nämlich schon geschlossen. Anschließend wollten wir mit dem Bus zum Intrepid Sea, Air and Space Museum. Das war allerdings eine schlechte Idee. Im größeren Umkreis um den Times Square verzichtet man am besten auf Busse. Entweder man nimmt die U-Bahn, und wenn das nicht geht, läuft man besser. Allemal schneller und angenehmer als sich im vollen, stickigen Bus in der Blechschlange schrittweise vorwärts zu quälen.
Die Intrepid ist ein Flugzeugträger, auf dem verschiedene Flugzeuge und Hubschrauber ausgestellt sind. Außerdem kann man ein U-Boot besichtigen und einen Blick auf eine Concord werfen (reingehen allerdings nur im Rahmen einer Führung, warum auch immer). Auf dem Flugzeugträger kann man die Brücke und die Kabinen besichtigen, auf dem Hangardeck sind Exponate zur Geschichte des Trägers usw. ausgestellt, außerdem ein Lego-Modell (ziemlich cool!). Auf dem Flugdeck befindet sich außerdem in einem gesonderten Zelt das "Enterprise"-Space Shuttle. Kostet extra, aber wenn man da schon hingeht, dann sollte man sich das nicht entgehen lassen. Man kann das Shuttle aber nur von außen betrachten, rein kommt man nicht, was etwas schade ist. Rundherum sind ein paar Tafeln, die über das US-Shuttle Programm informieren, also welche Space Shuttles es gibt, wie alt sie sind, wie viele Missionen sie geflogen haben usw. Man kann auch ein paar Alltagsgegenstände oder -anwendungen sehen, die erst bzw. entscheident durch die Forschung im Rahmen des Raumfahrtprogrammes möglich geworden sind.

Dann hieß es langsam Abschied nehmen von New York. Am Port Authority Bus Terminal erwartete uns aber reines Chaos. Wir waren wieder mit genügend Zeitpuffer da, denn wir hatten noch nicht ganz raus, dass die Ticket-Nummer tatsächlich die Boarding-Reihenfolge für den angegebenen Bus ist (zumindest auf den Express-Linien hat man also dann wirklich nen Platz sicher). Als wir dann aber 18:15 Uhr an der Reihe gewesen wären, hatten die einen Rückstau von drei ganzen Bussen: es standen immer noch die Leute vom 17:15-Bus am Gate und warteten. Wenigstens eine der Gate-Dispatcherinnen hatte einen Überblick und koordinierte das Ganze. 17:15-Leute fertig zum Boarden, 17:30er dahin, 17:45er dort rüber usw. Beim Boarden stellt man sich dann anhand der Ticket-Nummer in 4 Reihen auf, säuberlich durch Absperrbänder getrennt 1-10, 11-20, 21-30, 30+ Zumindest da hatte mal alles seine Ordnung. Zum Glück trudelten dann recht zügig auch Busse ein. Hauptgrund für die Verspätung waren anscheinend Staus in der Richtung Boston-New York, wodurch die Busse nicht rechtzeitig für die Abfahrt verfügbar waren. Entschädigungen gab es natürlich nicht für die Verspätung. Bin mal gespannt, wie sich das auf dem deutschen Fernbusmarkt entwickelt. Die Bahn muss ja ab 60min Verspätung 25% Entschädigung zahlen, ab 120min sogar 50%. Ob das dann auch für die Busunternehmen gilt? Die sind ja durch die Benutzung von Autobahnen und volle Innenstädte noch viel anfälliger für Verspätungen. Naja, ca 19 Uhr waren wir dann unterwegs und kamen auch ohne größere Probleme und mit nur einer obligatorischen Fast-Food-Pause in Boston an.

Lego-Modell vom Rockefeller Center
hier im Detail die Eisfläche im Winter


Und hier das Original im Herbst

Torpedoraum des U-Boots "Growler"
Periskop
dicke Türen

hat was von 3. Klasse Schlafwagen
 


Intrepid

F-14 Super Tomcat
Empire State als Kulisse





1:40 Lego-Modell des Flugzeugträgers (250.000 Steine!)
auf der Brücke

großes Schiff - großer Rückspiegel =)
Concorde (bis 2003 im Dienst)


Fazit New York:
Wirklich sehenswert, dieser Moloch an Stadt. Diese Menge an Menschen ("unvorstellbare Massen" hebe man sich für die Beschreibung chinesischer und indischer Städte auf), der zähe Verkehr, die Lautstärke, eine unbeschreibliche Hektik, nirgends Ruhe. New York hat ein paar schöne Ecken, die Sehenswürdigkeiten sprechen für sich und sind allesamt einen Besuch wert. Allerdings kommt man abseits der Hauptattraktionen sehr schnell in sehr normale und sehr heruntergekommene Ecken und das selbst Mitten in Manhatten. Wir waren ja noch nicht mal in der Bronx. New York ist dahingehend sehr kontrastreich. Es gibt sehr viel Reichtum, schicke Bürohäuser, Menschen in geschniegelten Anzügen und gewienerten Schuhen, tolle Autos. Gleich daneben betteln die Obdachlosen nach etwas Wechselgeld. Mieten können sich in Manhatten viele selbst mit zwei Jobs nicht mehr leisten. Vermutlich werden nirgendwo sonst in den USA Licht und Schatten des "American Dream" so deutlich wie in New York. Freiheit über alles, Miss Liberty kündet davon ja schon in der Hafeneinfahrt. Wenn man es in New York zu etwas bringst, dann wohl überall auf der Welt auch. Aber wehe, du kannst dir nicht selber helfen. Dann stehst du ganz schnell ganz allein und ohne alles da. Vier Tage volles Programm hatten es in sich; wenn man länger bleibt, braucht man spätestens dann mal einen Tag Auszeit von der ständigen visuellen und akustischen Reizüberflutung. Uns haben eigentlich die Orte und Momente am besten gefallen, wo wir etwas entrückt waren vom Puls der Stadt... im Hubschrauber in der Luft, auf dem Wasser bei der Bootstour, in den stillen Gängen des Natural History Museums, hoch oben über den Dächern auf dem Rockefeller Center. Wo man Zeit hatte, durchzuatmen, etwas Abstand zu bekommen, nur eine überschaubare Zahl an Menschen um sich herum... New York ist definitiv eine Reise wert. In der Reihe der Weltmetropolen gewinnt beim Gesamteindruck allerdings weiterhin Paris.



Dienstag, 15. Oktober 2013

New York - Teil 3

Ohje, jetzt bin ich schon einen ganzen Monat im Rückstand... aber ich musste an den Abenden der letzen Woche(n) Harry Potter and the Deathly Hallows. auslesen. Hätte ich das dann auch mal geschafft. Buch definitv mal wieder besser als der Film!

Ja, wo war ich stehen geblieben... New York, Tag 3, Samstag 14.09.
Am Vormittag sind wir zunächst zur Grand Central Station, dem Hauptbahnhof... es ist der größte Kopfbahnhof der Welt, und die Architektur für einen Bahnhof auch sehenswert, aber ein bisschen Lokalpatriotismus muss sein, und auch ganz objektiv: der Leipziger Hauptbahnhof ist schöner. Sowohl von der Außenfassade als auch Innen.
Danach sind wir zum Hauptgebäude der UN gelaufen und haben uns das mal aus der Nähe angeschaut. Führungen gibt es wohl auch irgendwie, aber haben wir nicht gemacht. Außerdem fehlten die ganzen Flaggen an den Masten, was etwas schade war, denn so war das typische Bild aus der Tagesschau nicht perfekt.
Anschließend sind wir zum Flatiron-Building gefahren. Das ist ein sehr fotogenes Haus an der Kreuzung von 5th Avenue und East 23rd Street, die vom Broadway geschnitten wird. Von dort ging es dann nach Lower Manhatten zum 9/11 Memorial. Da zur Zeit dort überall noch gebaut wird und um die Menschenströme zu leiten, ist die Gedenkstätte nicht frei zugänglich. Man muss sich vorher ein Ticket organisieren. Das geht entweder an einem Ticket-Office ein paar Straßen weiter, oder direkt am Eingang. Wir ließen die Schlange am Ticket-Office links liegen und sind schnurstracks zum Eingang. Dort war/ist die Schlange für diejenigen, die noch keine Eintrittskarte haben, zwar länger, aber nicht wesentlich. Wir denken, dass es Zeitverschwendung ist, sicher vorher eine Karte zu holen, weil man am Eingang selbst eh steht, dafür wollen einfach zu viele Menschen dahin. Man wird in Wellen abgefertigt und muss dann durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen, war aber recht lässig, Taschenmesser kein Problem. Verglichen mit dem ganzen Lärm drumherum war es in der Gedenkstätte selbst trotz der vielen Menschen angenehm und angemssen still. Nur das Rauschen des Wassers, das sich in die beiden Quadrate, die die ehemaligen Positionen der Zwillingstürme markieren, herabstürzt und das leise Gemurmel der Menschen war zu hören. Nördlich des ehemaligen Nordturms ragt das fast fertige neue World Trade Center in die Höhe, WTC1. Noch höher, noch ehrgeiziger, trotzig, aber stilvoll. Die zwei Becken sind von schwarzen Marmorbrüstungen eingefasst, auf denen die vielen, vielen Namen der Opfer eingraviert sind. Ganze Familien, Eheleute, Eltern und Kinder, Ungeborene... das macht einen schon betroffen. Vor allem wenn man sich vorzustellen versucht, welcher Hass hinter den Anschlägen gesteckt haben muss. Man mag von der US-Außenpolitik halten was man mag, sowas hat niemand verdient, und schon gar nicht die vielen Unschuldigen.

Mittlerweile war es Nachmittag und wir sind noch ein bisschen in den Central Park gefahren. Haben dort die letzten Strahlen der Sonne genossen (die wegen der hohen Häuser sich recht schnell verzieht) und ein bisschen Pause gemacht. Gegen sechs Uhr haben wir uns auf dem Weg zum Rockefeller Center gemacht. Dort gibt es eine Aussichtsplattform, das Top of the Rock, von der aus man ganz New York sehen kann. Zugegeben, die Plattform auf dem Empire State Building ist höher... aber von dort sieht man das Empire State selbst eben nicht, und außerdem ist es teurer.
Auch das Rockefeller Center ist deswegen nicht gleich günstig. Knapp 21 € muss man auf dem Tisch legen, um in ca 15s ganz hoch fahren zu dürfen (die beiden letzten Etagen muss man zu Fuß erklimmen). Auch hier wird man gründlich gecheckt. Und zwar so pingelig, dass selbst ein Taschenmesser zum Problem wird. Dort wegschmeißen geht nicht, den Securities geben auch nicht, nur nach Hause fahren geht. Oder, Miras Einfall, einem der vielen Bilderverkäufer an der Straße anvertrauen. Das hat super geklappt, Danke an den unbekannten Mann.
Das Rockefeller Center liegt nur ein paar Blocks nordwestlich vom Times Square entfernt. Durch die Nähe zum Central Park hat man eine tolle Aussicht auf diesen grünen Teppich, eigentlich die einzig wirklich grüne Oase in dieser Betonwüste. Im Süden sieht man dann das Empire State und das Chrysler-Building, die Lichter des Times Square und an der Südspitze Manhattans das neue World Trade Center. Wir waren zur perfekten Zeit oben! Es schien gerade noch die Sonne, wir konnte ihr beim Untergehen zugucken und sahen dann New Yorks Lichter bei zunehmender Dunkelheit. Sehr, sehr schön!
Es gibt eine Aussichts-Etage "drinnen", man kann also auch bei schlechtem Wetter oder wenn es arg kalt ist, New York von oben bestaunen. Das zweithöchste Level (69. Stock) ist dann nicht mehr überdacht, aber hohe Glasscheiben fangen den bissigen Wind ab. Durch Lücken zwischen den einzelnen Scheiben, an denen unzählige Besucher ihre fettigen Finger und Nasen reiben, kann man aber gut durchfotografieren. Ganz ganz oben, 70 Stockwerke über dem Boden, pfeift es dann schon ganz schön. Hier trübt nichts mehr den 360°-Panorama-Blick. Jacke und/oder Pullover nicht vergessen und Mütze festhalten =).

Und mit diesen schönen Eindrücken ist Schluss für heute.
Chrysler Building
Grand Central Terminal
 

Empire State Building
Flatiron Building


World Trade Center 1
Gedenkbecken, wo früher einmal der Südturm der Twin Towers stand

wie ein endloses Band ziehen die sich die unzähligen Namen in fünf Zeilen um die Becken


Wasserfall aus Svarovski-Kristallen
Blick nach Norden




die Lichter gehen an

Empire State in der Dämmerung
WTC1

Blick nach Süden






Sonntag, 6. Oktober 2013

New York - Teil 2

Nach dem ereignisreichen ersten Tag in NYC konnten wir am nächsten Morgen auch nicht so ewig schlafen, denn wir wollten ja noch mehr sehen und erleben.

Cornflakes, O-Saft und Kaffee gaben ein gutes Frühstück in der Küchenecke der Hotel-Lounge ab. Danach sind wir zum American Natural History Museum aufgebrochen, das ungefährt in der Mitte am westlichen Rand des Central Parks liegt. Für knapp 21 € bekamen wir zum Eintritt eine Vorstellung im Planetarium dazu. Leider war der restliche Teil der Abteilung für Weltraum und Co geschlossen, aber auch so gab es noch genug zu sehen. Sonderausstellungen kosten extra. Das ist aber nicht gleich nötig, sondern man kann sich das immer noch überlegen und dann direkt am Eingang zu den jeweiligen Sonderausstellungen zahlen.
Wir haben folgende "Runde" gemacht: zuerst ein bisschen über Erdgeschichte, dann Mineralien und Kristalle (Strukturbiologie lässt grüßen!), die großen Sammlungen an Säugetieren aus Afrika und Asien, weiterhin Meerestiere und der Arktisbewohner, ein bisschen Anthropologie, danach Dinosaurier und ausgestorbene Säugetiere aus der Eiszeit. Und damit haben wir vielleicht die Hälfte gesehen, wenn überhaupt.Das Museum ist also ein riesiges Naturkundemuseum - im Vergleich dazu ist dasjenige in Leipzig ein Witz. Viele Abteilungen haben wir uns gar nicht angeschaut... es gab noch Ausstellungen über Völkerkunde, Reptilien, Insekten... und und und. Da man keinesfalls alles an einem Tag schaffen kann, sollte man sich einfach vorher oder zu Beginn überlegen, auf was man Wert legt und was man sein lässt. Weniger ist oft mehr, und nach einer gewissen Zeit ist man sowieso nicht mehr aufnahmefähig. Man kann aber auch ausgeschilderte Rundtouren machen bzw. Rundgänge zu bestimmten Themenkomplexen und Highlights.





Besonders beeindruckend fanden wir die Säugetiersammlungen. Natürlich sind lebende Tiere toller, aber in diesem Museum haben sich die Restauratoren und Präparatoren echt Mühe gegeben! Die Tiere waren meist in sehr natürlichen, z.T. dynamischen Positionen (höhö) festgehalten, die Umgebung liebevoll und detailgetreu gestaltet. Die Scheiben waren blitzblank geputzt und dadurch, dass die Vitrinen beleuchtet und die Gänge im Dunkeln lagen, hatte man einen ungetrübten, nahezu spiegel-effektfreien Blick. Die Hintergründe der Schaufenster waren bemalt, wodurch sich ein dreidimensionaler Effekt ergab... das ließ die Tiere sehr lebendig wirken und man hatte trotzdem diese Tiefe im Raum, wie man sie sonst nur in der Natur hat.













Ebenfalls faszinierend waren die vielen Dinosaurier-Skelette. Das American Natural History Museum hat eine der größten Sammlungen weltweit. Trotzdem sind einige Exponate aus Knochen von bis zu zehn verschiedenen Exemplaren zusammengesetzt, um wenigstens ein halbwegs vollständiges Skelett zeigen zu können. Letztendlich sind 65 Mio Jahre schon eine lange Zeit, selbst für Knochen.
Alles in allem hat uns das American Natural History Museum sehr gut gefallen. Vergleichbar ist es mit dem Natural History Museum in London, in dem ich auch schon war und in das man sogar kostenlos reinkommt. Angenehm ist auch die vergleichsweise Ruhe und die Naturgeschichtsthematik eigenet sich hervorragend zum Entschleunigen und Luft holen vom rasanten New Yorker Alltag.









  









Als das Museum dann gegen 17:45 Uhr schloss, sind wir zum Times Square: mitten hinein in den pulsierenden Strudel New Yorks. Für 20 Uhr hatten wir Musicalkarten und noch einmal zum Hotel zu fahren, lohnte nicht. Der Times Square ist wirklich sehenswert. Die Menschenmassen, zu 99% Touristen und Deutsche überall, die gelben Taxen, und wirklich überall diese riesigen Leuchtreklamen, die selbst nachts den Platz taghell erleuchten. Ein wirklicher "Platz" ist es nicht einmal, vielmehr zwei größere Kreuzungen, die in der Diagonale vom Broadway geschnitten werden. Dadurch ergeben sich zwei spitze "Plätzchen", aber nicht wirklich Raum. Deswegen sind die Straßen dort auch chronisch verstopft, denn die Fußgänger nehmen aufgrund ihrer Masse kaum Rücksicht - sinnlose Ampelschaltungen tragen auch nicht gerade zum Verkehrsfluss bei. Ich weiß nicht, warum man den Time Square nicht gänzlich für den Verkehr schließt... wäre für alle sicher angenehmer. Auf der Nordseite gibt es eine breite, rote Treppe, auf der man ein paar Minuten die Füße ausruhen und die gesamte Szenerie überblicken kann.
20 Uhr begann dann das Musical, "Newsies"... fast alle Musical sind eigentlich gar nicht am Broadway direkt, sondern in einer die vielen kleineren Seitenstraßen am Times Square. Das Musical war gut und sehenswert. Es ging um Zeitungsjungen in Manhatten, die 1899 in den Streik getreten sind, als der Zeitungsverleger Pulitzer den Verkaufspreis erhöhen wollte. Aufstand gegen das Establishment, Zusammenhalt in schweren Zeiten, Konfrontation mit der rivalisierenden Gruppe aus Brooklyn, eine Liebelei zwischen dem Anführer der Gruppe und der sich ebenfalls gegen ihren Vater auflehnenden Verlegertochter... mehr braucht es nicht für eine Musical-Story =). Aber schließlich stehen auch Musik, Tanz und Choreographien im Vordergrund. Gefallen hat es uns jedenfalls sehr und ein Musicalbesuch gehört schließlich auch irgendwie zu New York dazu. Unterhalb der roten Treppe am Times Square gibt es außerdem einen Ticketverkauf für Musical-Karten, wo man zu günstigen Preisen noch Restkarten für den jeweiligen Abend bekommen kann und auch das ein oder andere Schnäppchen für ein paar Tage später machen kann.
Anschließend ließen wir noch einmal das Flair des Time Square bei Nacht auf uns wirken, sogen die Farben und Lichter ein und machten uns letztendlich wieder auf dem Weg zur U-Bahn Richtung Hotel... am Times Square haben selbst die Einhänge zu den U-Bahn-Stationen leuchtende und blinkende Schriftzüge.

 












Bis bald =).